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Tyll

by Declined

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1.
Risse 03:08
klappe zu, schlüssel raus, es ist vorbei und vor den toren der letzte schrei, es bleibt oben dunkel, hier unten nicht, trotzdem sieht hier keiner licht, das gestern, das uns heute hält, ‘ne entscheidung, die man für morgen fällt, wir hatten gelacht, hatten’s nicht geglaubt, eine dummheit, die uns die zukunft raubt // können oben nur sterben und unten nicht leben, hätten wir’s damals gewusst, wir hätten alles gegeben, den lauf der dinge zu drehen und nochmals zu reden, doch wie immer: erst die risse, dann das beben // in ‘nen anzug gesteckt, beute in sicht, wir haben dinge gesehen, die gibt’s gar nicht, nur zweimal noch raus, dann gehen wir drauf, wenn du was spürst – dann lauf, der zähler in der hand, was immer er zählt, das schnelle ticken, das ihm schon länger fehlt, den geist aufgegeben, uns den geistern gegeben, etwas sauer auf der zunge, der regen
2.
Tyll 02:38
„komm mein freund, ich zeig dir den weg“, er hiesse tyll und er wisse, wie’s geht, hab’ auf ihn gewartet, seine führende hand, irrte durchs leben, bevor ich ihn fand, doch ich merkte irgendwann, es gab keinen plan, ein bisschen verarscht während dreissig Jahren, ich sagte, ich hätt’ die lektion verpasst, doch er meinte bloss, sorry mann: // „es gibt keine moral und es gibt keine geschicht’, ich bleib’ auf ewig diffus und du fasst mich nicht, du eilst voraus und ich pfeif’ dich zurück, ich führ dich in die irre, stück für stück“ // wenn sich die zweifel mal verpissten, stand er schon wieder da, schickte mich in die richtung, aus der ich eben kam, ihm verdank ich alles, ihm verdank ich nichts, hab’ aus fehlern zwar gelernt, aber ohne ihn sie nie gemacht // er liess mich nachts nicht schlafen und am tag war er nicht da, ich hatte zehntausend fragen, doch keine davon konnte er mir erklären, und trotz alledem hab’ ich zehntausend wünsche und er bleibt einer davon // tyll, halt’s maul
3.
Tabula Rasa 01:44
eine hymne auf die stadt und auf den beton, auf geflutete täler, und kein pardon mit den kleingeistern, wir legen das feuer, begraben alte ideen unter altem gemäuer, haben ausser der jugend hier nichts verloren, als wir wegzogen wurden wir erst geboren, wir fanden einander, die, die nicht passten, die schwulen, die schlauen, die linken, die spasten // tabula rasa, alles muss weg, wir sind zurück für einen zweck, wir hören auf zu rennen, damit wir bleiben können, das dorf muss brennen, damit wir leben können // wir bauen auf der asche eurer idylle unis, kommunen, museen und brüllen „refugees welcome“, wir stehen zusammen, die grenzen sind offen, eure zäune in flammen, wegen bunter haare habt ihr uns verfolgt, durch diese strassen, doch ihr habt es gewollt: eure stammtische, zu asche und schutt, denn wir machen jetzt diesen tisch kaputt
4.
es war auch schon mal leichter, als man noch ‘was hatte, ein vorbild für die kinder, ne zukunftsvision, und die ganzen anderen, die weniger waren, erklären dir heute die welt, auf tausend dimensionen // du schlägst die faust auf den tisch, aus unsicherheit, rufst nach ‘ner zeit, die es nie gab, du schlägst die faust auf den tisch, aus unsicherheit, aus angst // that’s what you liked about it, it was not so complicated // es war auch schon mal leichter, als man noch was hatte, chancen auf aufstieg und unten ein netz; auf arbeit, zu hause und jetzt noch beim fahren, orientierungs- und nutzlos, von maschinen ersetzt
5.
Ebbe & Flut 03:35
na meine herren, und wie geht’s, fragt der kuckuck, schon so spät? zwanzig-neunzehn-dreiunddreissig – falsch verbunden, falsch gewählt, und clowns bleiben clowns, ob mit iro oder ohne, keine Meinungsfreiheit – sie schreien’s in die mikrofone, und wir fragen uns ernsthaft, ob man sie ernst genommen hat, und ziehen weiter ihren wagen, doch sie glauben nicht ans rad // es war immer schon mal schlimmer und es war immer schon mal gut, es ist immer wieder ebbe, und es wird immer wieder flut, doch es liegt dann doch an uns, an widerspruch und widerstand, wollen wir etwas verändern, wir haben’s selbst in der hand // na meine damen, und wo steht’s? ihr da unten gegen die da oben, wo steh dann nochmal ich? als erstes gegen dich! und dann stürmen sie die treppe ihrer eigenen hölle vorhof, die geister, die wir riefen, werden wir wohl nicht mehr los, aber ich, ich bin müde vom ewig gleichen kampf, immer wieder aufstehen, sie gewinnen sonst an land
6.
die fassaden dort waren keine attrappen, what you see is what you get, sie waren sich, doch wen spielten wir, die entscheidende frage, das war 2004, wir zogen mit und die jacken an, nieten aussen, das stechen innen, mit der roten flagge in ‘nem schwarzen meer, zwei pazifisten in einer armee // und wir fanden uns, zwischen stuhl und bank, weder cool noch punk, doch wir waren okay // niemand findet uns richtig gut, und niemand so richtig scheisse, sind den einen bloss zu laut und den andern viel zu leise // die fassaden hier sind meistens attrappen, yes we look, but we don’t see, haben die bücher gelesen, wenn auch alle dieselben, unten mal von oben sehen, das war 2014, also spielen wir mit, wir stechen raus, die nieten sind wir, zum ersten mal punks, besetzen wir ‘was: die untersten plätze in der obersten liga // we find our comfort in the spaces in-between

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released March 18, 2022

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Declined GR, Switzerland

Deutschsprachiger Punkrock. Gegen Kleingeister, Brandstifter und Mauerbauer. Melancholisch, wütend, laut.

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